Unter dem Motto „Technologie, Führungskultur, Werte – Potenzial Gender“ veranstaltete die Graduiertenschule GSaME in Kooperation mit dem Gleichstellungsreferat der Universität Stuttgart am 6. November 2012 zum zweiten Mal eine Tagung zum Thema Gender und Karriere. Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft und der Wirtschaft betrachteten die Leistungsanforderungen an neue Managementsysteme und referierten über künftig gewünschte Fähigkeiten von männlichen und weiblichen Führungskräften aus ganz verschiedenen Perspektiven. Die Tagung, zu der mehr als neunzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekommen waren, machte die Notwendigkeit eines neuen Grundverständnisses von Führungskultur im Kontext zu Genderfragen zum Thema. Die Nutzung des Potenzials weiblicher Fach- und Führungskräfte bietet den Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen Chancen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern, lautete der Tenor der Veranstaltung, doch dafür müssen Grundeinstellungen und die insbesondere die Organisationskultur geändert werden.
„Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft ist radikal und global: nationale Grenzen verlieren an Bedeutung, neue Märkte entstehen, die Lebensentwürfe der Menschen folgen stärker persönlichen Idealen, die Lebenserwartung steigt, Technologie- und Innovationsführerschaft sind entscheidende Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen, Organisationen und Volkswirtschaften“ lautete eine These in der Vorankündigung der Tagung.
Tatsache ist: Nie zuvor gab es so viele gut ausgebildete Frauen wie heute. Deshalb verändern sich auch die Strategien, Strukturen und Kulturen in Unternehmen und Organisationen grundlegend. Die weitere Integration von Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft, ihre Teilhabe am Innovationsgeschehen sind nach Auffassung der GSaME „kein Tribut an den Zeitgeist, sondern Teil des Wandels“.
Sind unsere Unternehmens- bzw. Organisationskulturen offen für neue Modelle und Denkweisen? Worin liegt der Schlüssel zur Beseitigung von Hemmnissen und der Erleichterung von Frauenkarrieren? Wie können in Unternehmen und Hochschulen betriebliche und organisatorische Bedingungen gestaltet werden, damit Führungsaufgaben gleichberechtigt von beiden Geschlechtern wahrgenommen werden können? Brauchen wir für die Zukunft „Genderkompetenz“ bei Führungspersönlichkeiten? Diese und weitere Fragen wurden auf der Tagung vertiefend aus der Perspektive der Hochschulpolitik, der Wirtschaft und der Nachwuchsführungskräfte behandelt. Das Gesamtprogramm findet sich hier.
„Eine erfolgreiche, interessante Tagung, die für viele Denkanstöße, fruchtbare Diskussionen und Aufklärung gesorgt hat“, so die Doktorandensprecher Stefan Häfele und Mark Hillmann.